ZAHNMEDIZIN

Hohes Risiko
  • Aktive Zahnfleischtasche mit eitriger Exsudation
  • Diffuse (aktive) Parodontitis – Zahnfleischtaschen 5 mm oder mehr, BOP+
  • Parodontaler Abszess an einem mehrwurzeligen Zahn
  • Das Risiko wird in diesen Fällen durch die Wackeligkeit der Zähne und durch den Grad der Wackeligkeit erhöht
  • Fistel mit eitriger Exsudation
  • Dentitio difficilis
  • Akute apikale Parodontitis
  • Chronische apikale Parodontitis mit Fistel
  • Chronische apikale Parodontitis unbegrenzt
  • Periimplantitis IMI = 4
Mittleres Risiko
  • Endodontische Wurzelkanalbehandlung unzureichend – begrenzte chronische Parodontitis vorhanden – Lamina corticalis intakt – Herd größer als 2 mm
  • Semi-retinierte Zähne
  • Zysten
  • Periimplantäre Mukositis IMI = 2, 3
  • Zahnmarknahe oder ins Zahnmark eindringende Karies++ mit periapik. Aufhellung
  • Beginnende Parodontitis
  • Furkationsbefall ungereinigt oder nicht reinigungsfähig
  • Parodontaler Abszess an einem einwurzeligen Zahn
  • Das Risiko wird in diesen Fällen durch die Wackeligkeit der Zähne und durch den Grad der Wackeligkeit erhöht
  • Chronische plaquebedingte Gingivitis mit unechten Zahnfleischtaschen
Geringes Risiko
  • Endodontische Wurzelkanalbehandlung ausreichend – begrenzte chronische Parodontitis vorhanden – Lamina corticalis intakt - Aufhellung bis zu 2 mm
  • Endodontische Wurzelkanalbehandlung unzureichend – periapikal gibt es keine Erweiterung und Lamina corticalis ist intakt
  • Retinierte Zähne
  • Zahnmarknahe oder ins Zahnmark eindringende Karies++ ohne periapik. Aufhellung
  • Mangelhafte Mundhygiene ohne klinischen Befund am Zahnhalteapparat
  • Gingivitis ohne unechte Zahnfleischtaschen
Anm.:

+ Zahnmarknahe oder ins Zahnmark eindringende Karies (im Röntgenbefund nicht genau zu unterscheiden)
- Toxine periapikal sind bereits vorhanden – muss bei Zuständen mit ausgeprägter Immunsuppression berücksichtigt werden.
Zahnbeindefekte, Pulpitis und prothetische Kompromisse sind keine Infektionsherde, sollten aber vor einer anspruchsvollen Gesamtbehandlung angegangen werden.
Der Schweregrad der Parodontitis nimmt mit der Anzahl und Tiefe der Zahnfleischtaschen und deren Entzündungsaktivität zu.
+ Nach dem röntgenologischen Befund ist es zutreffender, die „ruhenden periapikalen Herde“ als intakte periapikale Lamina corticalis zu definieren. Gegebenenfalls, ob der periapikale Spalt erweitert ist oder nicht.
++ Zahnmarknahe oder ins Zahnmark eindringende Karies (im Röntgenbefund nicht genau zu unterscheiden) – Toxine periapikal bereits vorhanden, manchmal auch Aufhellung.
Zahnbeindefekte, Pulpitis und prothetische Kompromisse sind keine Infektionsherde, sollten aber vor einer anspruchsvollen Gesamtbehandlung angegangen werden.

BOP – Bleeding On Probing (Blutungen beim Sondieren)
IMI – Implant Mucosal Index*

* FRENCH, David; COCHRAN, David L.; OFEC, Ronen. Retrospective Cohort Study of 4,591 Straumann Implants Placed in 2,060 Patients in Private Practice with up to 10-Year Follow-up: The Relationship Between Crestal Bone Level and Soft Tissue Condition. International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, 2016, 31.6.
* FRENCH, David; COCHRAN, David L.; OFEC, Ronen. Retrospective Cohort Study of 4,591 Straumann Implants Placed in 2,060 Patients in Private Practice with up to 10-Year Follow-up: The Relationship Between Crestal Bone Level and Soft Tissue Condition. International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, 2016, 31.6.